Hunde begleiten schon seit langer Zeit den Weg des Menschen. Sie sind Freund und Helfer für   uns. Ein mit Sachverstand erzogener Hund ist ein treuer Begleiter in allen Lebenslagen.
Seit Einführung der neuen Landes Hundeverordnung mit den umstrittenen Rasselisten ist dieses Bild des Hundes ganz schön ins Wanken geraten. Die Ministerin hat durch Ihren Erlass den Hund als wild beißende Bestie abgestempelt. Dass dies so nicht stimmt, weiß zwar jeder verantwortungsbewusste Hundebesitzer, doch die dadurch ausgelöste Hysterie bei der Bevölkerung ist allgegenwärtig. Beschimpfungen von Bürgern, die durch die Hysterie verunsichert sind, sind beim täglichen Spaziergang, hauptsächlich in den Großstädten, an der Tagesordnung. Nach Lage der Dinge sind nun wir Hundehalter gefordert, das Ansehen unserer Tiere wieder ins rechte Licht zu rücken.

______Auf der Flucht vor der inkompetenten Landeshundeverordnung__________

  
Hier wird ein gesellschaftliches Problem, hier werden die Versäumnisse der Politiker auf dem Rücken der normalen Hundehalter ausgetragen. Die alte Gefahrenhundeverordnung hätte bei konsequenter Anwendung durch die Ordnungsämter viele dieser bedauerlichen Zwischenfälle verhindern können. Die Ordnungsämter waren aber nicht einmal in der Lage, die auffälligen Hunde zu überwachen. Beispiel dafür ist der schreckliche Tod des Kindes in Hamburg Der vielfach vorbestrafte Halter ließ seinen bereits mehrfach auffällig gewordenen Hund frei laufen. Den angeordneten Leinen- und Maulkorbzwang ignorierte er, mit furchtbaren Konsequenzen.  Jetzt sollen die Kommunen alle Hunde bestimmter Rassen bzw. ab 40 cm Schulterhöhe oder schwerer als 20 kg überwachen. Wer wird denn die einzelnen Bestimmungen und Verordnungen punktgenau einhalten? Hundehalter, die ihre Tiere nur zur Aufwertung des Egos und als Waffenersatz einsetzen, haben keinen sonderlichen Bezug zu ihren Hunden. Diese Halter wollen keine Auflagen erfüllen. Der Hund wird ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben. Statt dessen wird ein neuer Hund angeschafft, der die Aufgaben übernehmen kann. Die Hundehalter, die für ihre Tiere freiwillig alle Auflagen erfüllen, haben keine „Kampfhunde". Die Definition Kampfhund lt. Landeshundeverordnung allein ist schon ein schlechter Witz. Ich habe immer geglaubt, in diesem Lande herrsche die Unschuldsvermutung. Wie kann ich einen Hund nur auf Grund seiner Rassenzugehörigkeit zur Bestie abstempeln? Hier handelt es sich um alte Rassen, die sogar teilweise als Therapiehunde bzw. Rettungshunde eingesetzt werden.  Es ist grundsätzlich möglich, aus jedem Hund eine Bestie zu machen. Den Haltern, die ihre Tiere zu Kampfmaschinen abrichten, ist die Rasse völlig gleich (in Frankreich z.B. der Riesenschnauzer). Also werden nun andere Rassen die traurige Aufgabe der Hunde aus den Listen 1 und 2 erfüllen. Die Halter dieser „Kampfhunde" verstoßen bei der Aufzucht und Abrichtung gegen das Tierschutzgesetz. Eine derart misshandelte Kreatur  ist kein normaler Hund mehr. Eine generelle Leinen- bzw. Maulkorbpflicht verhindert eine artgerechte Hundehaltung. Natürlich kann man jeden Hund gelegentlich an der Leine ausführen, und ein Maulkorb schadet ihm in bestimmten Situationen gewiss nicht. Es lässt sich aber nicht leugnen, auch der friedlichste Hund wird unaufhaltsam bösartig und aggressiv, wenn er nicht mehr frei laufen und seine Grundbedürfnisse ungehindert ausleben kann. Es geht hierbei nicht um die „Rechte der Hunde", es geht um Millionen von Haltern mit Ihren Hunden. Diesen ist ein fröhliches, natürliches und liebevolles Miteinander, auch mit Nicht-Hundehaltern, nicht mehr möglich. Und es geht vor allen Dingen um unsere Kinder. Wer denkt an die Kinder, die plötzlich miterleben müssen, wie Ihr Spielgefährte und Freund von Dritten beschimpft und angegriffen wird. Erkläre einmal jemand einem Kind die Landeshundeverordnung.  Man braucht keine Phantasie, um sich den dauerhaften Schaden für die Entwicklung eines Kindes vorzustellen, wenn es den Trennungsschmerz erleben muss, dass der Hund, mit dem es aufgewachsen ist, von den Eltern aus Angst vor nachbarschaftlichen Repressalien oder wegen erhöhter, nicht mehr zu finanzierender Hundesteuer ins Tierheim gegeben wird, dort leidet oder vielleicht sogar eingeschläfert wird. Hier sind mit hoher Wahrscheinlichkeit depressive Reaktionen die Folge, Misstrauen und Wut auf die Eltern und langfristig Schuldgefühle, den geliebten Kameraden nicht geschützt zu haben. In welche Konflikte geraten solche Kinder, die einerseits in der Schule in speziellen Trainings lernen, Konflikte aggressionsfrei und konstruktiv zu lösen, die andererseits aber in den aktuellen Auseinandersetzungen Zeugen oder Mitbetroffene von verbaler Gewalt und aggressiver Willkür werden. Sollten wir unseren Kindern nicht ein Vorbild sein?

Ein normaler Hund ist keine Kampfmaschine, aber er bleibt ein Hund. Ein Lebewesen mit unterschiedlichen Neigungen. Es ist für alle Eltern selbstverständlich, ihre Kindern über die Gefahren im Straßenverkehr aufzuklären. Trotzdem sterben jährlich viel zu viele Menschen auf unseren Straßen. Niemand kommt auf die Idee, zur Vermeidung von Unfällen nur noch eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h zuzulassen. Viele Eltern, die Ihren Kleinkinder erklären, warum man erst nach rechts und links schaut, ehe man über die Straße läuft, erlauben Ihren Kindern, ohne Vorsichtsmaßnahmen auf einen großen Hund zuzulaufen und diesen zu streicheln. Nicht jeder Hund ist an Kinder gewöhnt, und nicht jeder Hund lässt sich von Fremden problemlos anfassen, aber deshalb ist der Hund noch nicht aggressiv. Viele Menschen haben in unserer von Technologie bestimmten Welt kaum noch Bezug zur Natur. Ein Hund ist kein Plüschtier, keine Lassie, kein Kommissar Rex. Der Hund gehört aufgrund seiner Abstammung  zur Familie der Landraubtiere, wie der Wolf, der Fuchs oder der Schakal. Er wurde nur in der Entwicklung zum Haustier domestiziert. Ein Hund benötigt für ein problemloses Miteinander eine klare Rangordnung innerhalb der Familie und eine Aufgabe. Leider gibt es viele Hunde, die beides nicht haben. 

Eine Hundeverordnung sollte dafür Sorge tragen, dass ein Hund artgerecht und sachkundig gehalten wird,  niemand Aggressionszucht betreibt,  keine Hunde illegal über die Grenzen ins Land kommen und Kriminelle ihre Tiere nicht als Waffenersatz einsetzen. Sie muss in der Praxis auch umsetzbar sein.  Doch davon ist die jetzige Fassung meilenweit entfernt.

Ich kann nicht verstehen, dass der Hund als ältester Freund des Menschen, der geborene Beschützer und Bewacher unserer Familie und unseres Eigentums, plötzlich zum kriminellen Übeltäter mutiert ist. Hoffen wir auf die Weisheit und Einsicht unserer Politiker, die übereilte Anordnungen ja auch zurücknehmen können.

 

 

weitere Seiten dazu:

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  www.hundeadressen.de  
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