Was ist Unterordnung und muss auch ein normaler Familienhund Gehorsamsübungen wie "Sitz", "Platz", "Steh", die Leinenführigkeit, die "Freifolge bei Fuß" und "Hier" überhaupt beherrschen? | |
Diese Frage ist aus mehreren Gründen eindeutig mit ja zu beantworten. | |
A) | Der Hund ist ein Rudeltier und benötigt eine Rangordnung in seinem Rudel der Familie. Fehlt dem Hund eine erkennbare Hierarchie in der Familie, so übernimmt er die Position des Rudelführers. Diese Führungsposition muss nicht auch zwingend mit Aggressionen eingenommen werden. Oft geschieht dieses auch auf eine liebe, einschmeichelnde Art und Weise. Das Resultat ist aber in beiden Fällen gleich. Der Hund ist der Chef der Familie. Das kann sogar ein ganzes Hundeleben zu keinem Konflikten führen. Kommt es aber durch Zufall zu einem Konflikt in der Rangordnung, weil der Halter dem Wunsch des Hundes widerspricht, wird der Hund seine Position verteidigen. Viele Halter sind dann völlig überrascht, dass ihr sonst so friedlicher Hund plötzlich zu Aggression neigt. Der Hund muss sich in einer Familie einordnen, die Idealposition ist der Letzte in der Familienhierarchie. |
B) | Für mich ist der Hund wenn eben möglich ein ständiger Begleiter. Damit der Hund aber ein problemloser Gefährte wird, benötigter er ein gewisses Benehmen. Der Hund muss in der Lage sein ohne zu zerren an der Leine neben mir zu laufen, er muss z.B. an einer Ampel ruhig neben mir stehen oder sitzen können, in einem Restaurante sollte er ruhig während des Essens unter dem Tisch liegen bleiben und auch auf dem Weg zum Ausgang sollten die Schnitzel der anderen Gäste auf den Tellern bleiben. Es gibt unzählige Beispiel in unserer Umwelt, die ohne eine Grunderziehung des Hundes nur unter Stress bewältigt werden können. |
C) | Wer kennt nicht den Hund, der oft gar nicht mit böser Absicht auf einen Menschen zuläuft. Hinter diesem Hund erscheint dann ein Halter der versucht seinen Hund zurückzurufen. Zurück kommt der Hund nicht, dafür ruft dann der Halter: "Keine Angst, der tut nichts." Einem Hundefreund wird ein verspielter Hund dann auch kein Leid zufügen, außer vielleicht einer beschmutzten Jacke. Was passiert aber, wenn die so als Spielobjekt ausgesuchte Person, vielleicht ein Kind vor Angst vor dem Hund davonläuft? In jedem Hund steckt ein mehr oder weniger starker Jagdtrieb. Wie schnell wird dann vielleicht aus dem Spielobjekt eine Beute. Der Hund ist und bleibt ein Hund. Er kann noch so friedlich und freundlich zu Menschen sein, er kann trotzdem in einer Extremsituation anders als sonst reagieren. |
D) |
Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir uns so verhalten, dass wir niemanden gefährden oder belästigen. Jeder Hundehalter sollte akzeptieren, dass nicht alle Menschen Hunde lieben oder auch vielfach Angst vor Hunden haben. Mit Rücksicht und Gehorsam des Hundes funktioniert das auch ohne gesetzlich vorgeschriebenen Leinen- und Maulkorbzwang. |